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Allround-Talent Alica Büchel: „Das Ego hat in der Liebe nichts verloren“

(Copyright: Philipp Wiebe) 

 

Kati: Liebe Alica, du bist Coach, Moderatorin und Schauspielerin. Erzähle und doch, wie es dazu kam.

Alica: Das ist nichts, was in mir in die Liege gelegt wurde, sondern hat sich dadurch ergeben, dass ich auf mein Herz gehört und auf meine Intuition vertraut habe. Nach dem Abitur hatte ich absolut keinen Plan, was ich machen soll und habe erst einmal in einer Förderschule mit körperlich und geistig Behinderten gearbeitet.

 

Ich habe dort ein Mädchen über ein Jahr lang betreut und Integrationshilfe gemacht, wofür ich eigentlich eine Ausbildung gebraucht hätte. Das habe ich gemacht, weil mich Psychologie immer sehr interessiert hat. Nach diesem Jahr war das Mädchen in der Lage auf eine normale Schule zu gehen. Sie hatte keine körperliche Behinderung, sondern eine psychisch-emotionale, weil ihre Mutter sie sehr früh bekommen hat und sie im sozialen Brennpunkt groß geworden ist. Sie hatte nicht die besten Voraussetzungen.

 

Ich habe sie in dem Jahr eben begleitet, eine normale Schule zu besuchen und damit war für mich quasi ein Projekt abgeschlossen. Dann habe ich mich in den Medienbereich, um genau zu sein Casting getraut, weil das für mich ein Bereich war, den ich sehr spannend fand. Ich dachte, dass es mir ganz gut liegt, in Menschen zu sehen, was sie für Talente haben. Das konnte ich an anderen immer ganz gut erkennen, ich bei mir selbst jedoch nicht so gut.

 

Copyright: Alica Büchel

 

Deswegen wollte ich gerne Casterin werden. Ich habe in einer Produktionsfirma angefangen und dort auch fünf Jahre als Casterin und Redakteurin gearbeitet. Dadurch hat sich ergeben, dass ich in die Schauspielerei gegangen bin. Das heißt, ich stand immer hinter der Kamera und fand es dann ganz spannend auch vor die Kamera zu gehen.

 

Ich habe meine Schauspielausbildung gemacht und bin dann auch in Richtung Moderation gegangen. Ich habe für die Urlaubspiraten gearbeitet, durfte durch die Welt reisen und von den wunderschönen Urlaubsorten berichten.

 

In Richtung Coaching bin ich dadurch gegangen, dass ich mich an einem Punkt hinterfragt habe. Was gibt mir all das, was ich bisher in meinem Leben getan habe? Warum tue ich das? Welches Gefühl steht dahinter? Daraus hat sich ergeben, dass es mir Spaß macht, mit Menschen zusammenzuarbeiten und aus meiner Erfahrung heraus Menschen helfen zu können.

 

Aus den Erfahrungen, die ich in meinem Leben machen durfte, die auch nicht immer schön waren und mit Schmerz zu tun haben. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung mit anderen Leuten teilen und ihnen dadurch helfen kann. Das hat mich dazu bewegt Coach zu werden.

 

Jetzt bin ich sehr dankbar, dass ich all diese Bereiche miteinander verbinden kann.

 

Kati: Mit deinem Coaching, deinem Blog „Basic Principles“ und deinem Podcast treibst du das Modern Relationship Movement voran. Was können wir darunter verstehen?

Alica: Basic Principles ist für uns eine Plattform, bei der wir uns mit dem Thema Beziehung beschäftigen. Das sind Beziehungen zu mir selbst, Beziehungen zu meinem Partner und Beziehungen zu meinem Umfeld. Das sind für uns die drei Kernbereiche, die für uns den Schlüssel zu einem erfüllten Leben ausmachen.

 

Mit dem Modern Relationship Movement haben wir eine Bewegung ins Leben gerufen, mit der wir die Trennungsquote minimieren möchten. Dadurch, dass wir innerhalb einer Beziehung eins sein können und trotzdem zwei getrennte Individuen sind.

 

Copyright: Philipp Wiebe

 

Kein anderer Mensch außer mir selbst ist für mein eigenes Glück verantwortlich und doch ist es ganz wichtig, dass ich mich mit den Menschen um mich herum, mit meinem Partner und auch mit mir selbst verbinde. Wie das funktioniert, erzählen wir unter anderem in unserem Podcast „Basic Principles Beziehung„, in unserem Blog und auch in unseren Coachings.

 

Kati: Du bist häufig mit deinem Freund Timm unterwegs und arbeitest mit ihm an „Basic Principles„. Was sind eure Geheimnisse, gemeinsam so eng miteinander zu arbeiten? Streitet ihr euch auch mal?

Alica: Timm und ich sind sehr unterschiedlich und da gilt es, dass wir in jedem Moment respektvoll miteinander umgehen und dass wir den anderen wahrnehmen und wertschätzen. Dass wir vor allem auch offen mit der Meinung des anderen umgehen, auch wenn wir in dem Moment anders gedacht hätten. Dass wir uns trotzdem fragen, was dahinter steckt und eine Art Verständnis entwickeln, auch wenn wir vom Grund her anders vorgegangen wären.

 

Das Ego hat in der Liebe nichts verloren.

 

Das bedeutet, dass wenn wir das Ego und unsere ganze Erwartungshaltung zurückstellen und uns nicht in einem Konkurrenzkampf miteinander befinden, sondern ein gemeinsames Team bilden. Wenn wir aus diesem schöpferischen Team-Gedanken etwas kreieren, dann ist es wunderbar. Dann kann es wundervoll funktionieren.

 

Ob wir uns streiten? Ja klar streiten wir uns und wie wir uns streiten! Wir lieben es uns zu streiten, weil uns jeder Streit auch eine Kleinigkeit über uns selbst verrät. Und darin liegt ganz viel Magie, aus der wir wachsen dürfen. Jede gesunde Beziehung beinhaltet auch wundervolle Streitgespräche.

 

Copyright: Philipp Wiebe

 

Kati:Was ist deiner Meinung nach die wichtigste Eigenschaft, um erfolgreich zu sein?

Alica: Erfolg definiert jeder für sich und jeder individuell anders. Für mich liegt im Erfolgreichsein die Liebe, die ich für die Dinge empfinde, die ich tue. Für mich bedeutet Erfolg, dass ich aus purer Liebe und Leidenschaft heraus in einem Kreationsprozess bin und Dinge erschaffen darf. Und das in purer, ungezwungener Freiheit, ohne einen Leistungsdruck dahinter zu empfinden.

 

Kati: Du hast eine Ausbildung als Yoga-, Hypnose- und Mentaltrainerin. Warum hast du dich dafür entschieden?

Alica: Es ist eine unheimlich powervolle Kombination. Unser Unterbewusstsein ist ein interessantes Tool, was ich für mich verwenden kann, wenn ich weiß, wie ich mich damit anfreunde – deshalb die Hypnose. Um eine Balance zwischen unserer mentalen Stärke und unserem Körper herzustellen, also der Seele, dem Geist und Körper – dafür Yoga und Mentaltraining.

 

Wenn ich diese Dinge vereine, kann ich innerlich ein absolute Einheit bilden und dadurch eine Harmonie. Mit dieser Harmonie kann ich durch den Alltag gehen, denn nichts ist schlimmer, als wenn ich dieses wundervolle Musikstück, unseren Körper, nicht zu spielen weiß und nicht weiß, wie ich ich damit umzugehen habe.

 

Kati: Was sind deine 3 Top Tipps, die zu einer glücklichen Beziehung mit sich selbst und mit dem Partner führen?

Alica: Bewusstsein und Aufmerksamkeit sind auf jeden Fall der erste Tipp und dass wir uns, unserem Partner und unsere Umwelt achtsam wahrnehmen.

 

Der zweite Tipp ist, dass wir uns ins pure Vertrauen geben, dass wir auch mal loslassen und die Kontrolle abgeben. Das ist ganz wichtig, grade für uns Frauen.

 

Tipp Nummer drei ist die Disziplin und das Durchhaltevermögen. Einen langen Atem zu beweisen und auch mal ein dickes Fell anzuziehen.

 

Kati: Was sind deine Lieblingsbücher, die dich beruflich und persönlich weitergebracht haben?

Alica: Ein Buch, was alle wesentlichen Kernpunkte beinhaltet und was ich sehr gerne weiterempfehle, ist „Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest“ von Eva-Maria Zurhorst.

 

 

 

Kati: Welche Tipps würdest du Frauen geben, die so wie du durchstarten und ihre Ziele erreichen wollen?

 

Alica: Ich würde jeder Frau mitgeben, sich mal zu hinterfragen. Was sind denn konkret deine Ziele? Und was erhoffst du dir dort, auf der anderen Seite, wo du glaubst, dass du angekommen bist? Was ist das Gefühl, was dahinter steht?

 

Dann würde ich sagen: Denk nicht zu lange nach, sondern geh los dafür. Komm ins Handeln und tue das aus deinem vollsten Herzen heraus mit purer Liebe. Wenn du dich in dieser Liebe befindest, dann hast du auch automatisch ein Vertrauen in dich selbst, in dein Können und in die Situation.

 

Setze dich nicht unter Druck und lasse auch mal die Kontrolle los und lasse mal die Leinen locker. Vertraue darauf, dass sich alles ergeben und fügen wird, genau dann, wenn die richtige Zeit dafür ist.

 

Kati: Hast du ein Lieblingszitat? Wenn ja, welches?

Alica:

 

„The secret of health for both mind and body is not to mourn for the past, worry about the future, or anticipate troubles, but to live in the present moment wisely and earnestly.“ – Buddha

 

Kati: Du bist viel unterwegs. Wie schaffst du es, deinen Beruf und das Reisen zu vereinen?

Alica: Die Frage ist, wo deine Priorität liegt. Perfekt gibt es nicht. Bei allem, was du machst und bei jeder Entscheidung, die du triffst, machst du an einer anderen Stelle Abstriche. Du kannst zur selben Zeit immer nur an einem Ort sein und die Frage ist, wo möchtest du sein.

 

Kati: Was sind deine Pläne für die Zukunft und was möchtest du noch erreichen?

Alica: Ich wünsche mir, dass wir in Zukunft Menschen miteinander verbinden können und dass wir alle wieder mehr Verbindung miteinander und uns selbst haben. Ich wünsche mir, dass wir einen oder mehrere Orte auf dieser Welt kreieren können, wo mir Menschen zusammenbringen.

 

Eines meiner größten Herzensprojekte ist es jetzt grade, Frauen auf Bühnen zu bringen.

 

Dass wir Frauen wieder ein Vertrauen und einen Glauben in uns selber fassen und über unsere Themen sprechen und damit rausgehen. Und dass wir das aus vollstem Herzen und ohne Leistungsdruck heraus machen.

 

Ich arbeite grade mit mehreren Frauen daran, dass wir uns untereinander wieder miteinander verbinden, ohne Neid, Missgunst oder einen Vergleichsgedanken zu empfinden. Sondern, dass wir uns alle gegenseitig motivieren, inspirieren und füreinander da sind, uns den Rücken frei halten und uns stärken. Das ist so wichtig!

 

Kati: Dank liebe Alica, für dieses tolle Interview!

 

Copyright: Alica Büchel

 

Du möchtest Alica Büchel besser kennen lernen? Hier findest du sie: 

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