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Bloggerin, Autorin und Trainerin Klara Fuchs: „Wir Frauen dürfen uns weniger verurteilen.“

(Copyright: Winfried Fuchs)

Katharina: Liebe Klara, erzähle uns doch, wer du bist und was du machst.

Klara Fuchs: Ich bin Klara, ich komme aus Österreich, wohne mittlerweile in Graz und studiere Sportwissenschaften an der Uni. Ich bin diplomierte Mentaltrainerin, Bloggerin und Podcasterin, habe ein Buch geschrieben und einen Online Kurs gelauncht. Ich mache also viele verschiedene Sachen, mein Kernthema ist zurzeit Selbstliebe und Selbstvertrauen. Wie ich durch Mentaltraining meine Selbstliebe stärken kann und meinen Stress senken kann. Das ist das Hauptthema, mit dem ich gerade am meisten beschäftigt bin.

 

Katharina: Wie kam es dazu, dass du dich inbesondere für diese Themen Selbstliebe, Stressprävention und Mentaltraining interessierst?

Klara: Das ist dadurch entstanden, weil ich selbst meine größte Hürde war. Es hat mir an Selbstliebe und Selbstvertrauen gefehlt, ich wusste nicht, was ich mit meinem Leben machen soll, welche Entscheidungen ich treffen soll und war dadurch sehr gestresst. Ich wollte mein eigenes Problem lösen und habe gegooglet, wie man selbstbewusster wird und Podcast gehört.

Schon mit 16 Jahren haben meine Eltern zu mir gesagt, ich sollte selbstbewusster werden. Ich habe mir immer die Frage gestellt, wie das geht. Früher habe ich Leistungssport gemacht und selber Mentaltraining gehabt, da war ich aber noch nicht so begeistert davon.

Das kam erst in dem Jahr, in dem ich angefangen habe, Bücher zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung zu lesen und Online Kurse von Tony Robbins zum Beispiel zu absolvieren. Dann hat es sich so entwickelt, dass ich die Sachen, die ich gelernt habe, weitergegeben und Blogartikel dazu verfasst habe, wie ein kleines Mini-Studium für mich. Ich habe es durch das Weitergeben reflektiert und gefestigt und mein Blog war dazu mein ideales Medium. Es handelte sich dabei um ein Tagebuch, in dem ich selber die Sachen verarbeitet habe und sie gleichzeitig weitergeben habe.

 

 

Copyright: Julian Koch

 

 

Katharina: War es schon immer dein Berufswunsch oder was war dein Berufswunsch damals?

Klara: Einen richtigen Berufswunsch hatte ich eigentlich nicht, ich wollte immer das werden, was meine Eltern sind, wie zum Beispiel Flugbegleiterin und Physiotherapeutin. Tierärztin wollte ich auch mal werden. Als ich dann von 16 bis 20 im Triathlon war, habe ich als Trainerin angefangen. Mir hat es schon immer Spaß gemacht mein Wissen weiterzugeben, ich hatte aber auch ein sehr gutes Gespür für meine Athleten. Da habe ich gemerkt, dass ich das sehr gut kann. Ich habe mehr und mehr das Mentale einfließen lassen, statt „nur“ Sporttrainings zu geben.

 

Katharina: Vor Kurzem bist du Autorin mit deinem Buch „Powerful mind“ geworden. Wie kam das zustande?

Klara: Die Idee war schon länger in meinem Kopf, aber eher für ein digitales eBook. Meine Idee war es das Mentaltraining, Sport, Selbstliebe und Selbstvertrauen in einem eBook zu kombinieren und habe angefangen ein Buch zu schreiben. Der Selbstliebe-Teil war schon so lang, dass ich den Teil des eBooks unter „Powergirl“ schon 2016 veröffentlicht habe.

Da habe ich gemerkt, dass mir schreiben viel Spaß macht und ich irgendwann schon gerne ein Buch schreiben würde. Ende 2017 habe ich eine Anfrage von einem Verlag bekommen, von der Projektleitung des TRIAS Verlag, die mein eBook und mein Blog gesehen haben und ich sollte eine Idee präsentieren.

Ich habe meine Idee präsentiert und ein Inhaltsverzeichnis abgeliefert, das ihr gefallen hat. Daraufhin hat sie es dem restlichen Verlag weitergegeben, die die Idee auch cool fanden. Deswegen ist es sogar ein Sonderformat mit Hardcover geworden. Und so ist es dann entstanden.

 

 


Katharina: Herzlichen Glückwunsch zum Buch, es ist toll geworden! Was ist es deine Erkenntnis, um selbstbewusst zu werden? Was zeichnet selbstbewusste Frauen aus?

Klara: Das Wichtigste ist, dass ich realisiere, dass ich nicht so streng mit mir sein muss. Wenn man wenig Selbstvertrauen hat, ist man eher streng zu sich selbst, man ist sehr harmoniebedürftig, will immer alles allen Recht machen.

 

Das Wichtigste ist, dass ich erkenne, dass ich die wichtigste Person bin und anfange, mir erst einmal selber alles recht mache.

 

Wenn ich mehr Sachen für mich selber mache, geht’s mir auch besser und wenn es mir besser geht, dann bin ich glücklicher und zufriedener. Es fängt damit an, dass ich Grenzen setze, dass ich anfange anders mit mir selbst zu reden. Die innere Sprache, also wie ich mit mir selber rede ist auch ein großer Teil im Mentaltraining. Bin ich sehr streng mit mir, sehr negativ und hart oder bin ich liebevoll und sage „go for it“, „geh deinen Zielen nach“, „sei mutig, aber gönne dir auch Pausen“.

Wichtig ist also die innere Sprache, bin ich sozusagen mein eigener Cheerleader oder mein eigener Feind und dann natürlich, dass ich mich mehr von Außen abgrenze und mehr nein sage.

 

Katharina: Hättest du eine konkrete Übung dazu?

Klara: Ich kann damit anfangen mir andere Frage zu stellen. Was damit gemeint ist, ist dass wir uns täglich bewusst oder unbewusst ganz viele Fragen stellen, wie zum Beispiel „warum kann ich das nicht?“, „warum funktioniert das nicht?“, „Warum bin ich so blöd?“. Wir stellen uns sehr oft sehr negative Fragen und der Kopf antwortet automatisch mit negativen Antworten darauf.

Wenn ich aber andere Antworten haben möchte, muss ich mir auch andere, neue Fragen stellen, wie zum Beispiel „Wie kann ich das möglich machen?“, „Wie kann ich mir eine Pause gönnen?, „Wie kann ich mir selber mehr Liebe schenken oder mich selber mehr wertschätzen?“. Dieser kleine Unterschied von negativ zu positiv hat eine sehr große Auswirkung.

 

 

Copyright: Julian Koch

 

 

Katharina: In deinem Buch sprichst du darüber, sich als Frauen gegenseitig zu unterstützen. Wie funktioniert das deiner Meinung nach am Besten? Was kann man tun und welche Einstellung hilft dabei?

Klara: Ich fange wie immer bei mir selber an. Wenn ich mir selber mehr Selbstliebe geben und mich weniger verurteile, dann bin ich meistens auch streng mit anderen und vergleiche mich negativ. Da haben wir dann die Eifersucht, den klassischen „Frauenneid“. „Die ist hübscher, schaut besser aus, ist dünner, …“. Es fängt immer damit an, dass ich liebevoller zu mir selber bin, je weniger ich verurteile und empathischer bin, desto netter und liebevoller bin ich zu anderen. Es fängt immer bei mir an und das was ich nach außen gebe, kriege ich auch meistens wieder zurück.

 

Katharina: Was bedeutet Erfolg für dich?

Klara: Erfolg bedeutet für mich, dass ich das mache, was mir Spaß macht, dass ich in dem, was ich mache gut bin, das weitergeben kann, aber trotzdem nicht meine Werte oder Prioritäten vernachlässige.

 

Katharina: Hast du ein Lieblingszitat?

Klara: Ja, eins aus dem Buch:

Du musst es nicht perfekt machen, deswegen haben Beistifte einen Radiergummi.

 

 

Katharina: Hast du ein Lieblingsbuch, außer dein eigenes?

Klara: Brendon Burchard, ein amerikanischer Trainer, der richtig coole Titel hat aus dem Bereich Persönlichkeitsentwicklung und High Performance. Bücher „Motivation Manifesto“ und „High Performance Habits“ gefallen mir sehr gut.

 

 

„High Performance Habits“ von Brendon Bruchard, rund 20 Euro (Amazon Partnernet)

 

Katharina: Was würdest du einer jüngeren Klara mit auf dem Weg geben?

Klara: Glaub an dich, sei nicht so streng mit dir und lass dir mehr Zeit, weil ich sehr übereifrig und sehr ungeduldig bin.

 

Katharina: Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Klara: Ich habe meinen Online Kurs „Project Me Academy„, ein Online Kurs für mehr Selbstliebe. Das Unternehmen möchte ich skalieren und vergrößern, um mehr Menschen zu erreichen, um mehr Events zu kreieren, dass die Community mit mir wächst und sich treffen kann. Im Frühjahr wird es ein weiteren Online Kurs geben, eher im sportlichen Bereich mit Mentaltraining. Dann werde ich bestimmt wieder ein Buch schreiben.

 

Katharina: Ich freue mich schon drauf, danke für deine Zeit und das schöne Interview!

 

 

Copyright: Julian Koch

 

 

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