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Karriere-Interview mit Swantje Bernsmann: Gründerin des Blogazins The Original Copy & Girlboss

Quelle: Swantje Bernsmann

Kati: Hi Swantje, wie schön, dich hier zu haben! Erzähle uns doch deine Geschichte. Wie kam es dazu, dass du Gründerin vom Beauty Blogazin The Original Copy wurdest?

Swantje: Die Idee zu The Original Copy ist während meiner Zeit bei der Cosmopolitan entstanden – damals habe ich gemerkt, dass mir ein cooler Beautyblog fehlt, der täglich unterhaltsame und informative Bits und Pieces aus der Beautywelt liefert. Meine Möglichkeiten bei Cosmopolitan bzw. als Festangestellte waren natürlich begrenzt und haben mich auf Dauer eingeengt. Daher habe ich irgendwann die Reißleine gezogen, gekündigt, konzipiert und theOC gelauncht.

 

Kati: Eine sehr mutige und für dich richtige Entscheidung! Was ist deiner Meinung nach die wichtigste Eigenschaft eines Girlbosses?

 Swantje: Eine Vision zu haben und diese ohne nach links und rechts zu schauen zu verfolgen. Wenn du selbst nicht an dein eigenes Projekt glaubst und deine Zeit damit verschwendest dich immer wieder mit der Konkurrenz zu vergleichen, wirst du nicht voran kommen. Nach fast drei Jahren in der Bloggerbranche und mit OC als Hauptprojekt weiß ich, dass es sich lohnt seiner Linie treu zu bleiben und einfach sein Ding zu machen.
Authentizität und Ehrlichkeit sind hier die wichtigsten Punkte, auf die man sich konzentrieren sollte.

Quelle: Instagram/Swantje Bernsmann

Kati: Was macht dich und das Blogazine erfolgreich und wie hebst du dich damit von anderen ab?

Swantje: Ich denke, dass ich unter anderem Erfolg mit the OC habe bzw. wir inzwischen einen festen Leserstamm haben, weil wir sind wie wir eben sind: ehrlich, nicht zu ernst und dabei immer mit viel Freude für die Sache. Das spüren die Leser und geben uns das auch als Feedback. Wenn man sich die andere Seite anschaut, also unsere Kunden und Beautymarken, mit denen wir zusammenarbeiten, weiß ich dass auch mein Background eine große Rolle spielt. Durch meinen redaktionellen Background wissen sie, dass sie bei uns professionell aufbereiteten und guten Content einkaufen, was uns wiederum am Leben hält. Am Ende ist es die Symbiose aus diesen beiden Dingen, die theOC zu dem macht, was wir heute sind: ein kleiner, aber feiner und moderner Beautyblog, der die Beautywelt mit einem zwinkernden Auge sieht.

 

Kati: Was bedeutet Feminismus für dich?

Swantje: Feminismus bedeutet für mich als Beautybloggerin selbstständig auf eigenen Beinen zu sein, selbst über Themen entscheiden zu dürfen, meine eigene Meinung dabei zum Ausdruck bringen zu können und mir dabei alles frei und ehrlich von der Seele schreiben zu können. Es gibt keine Grenzen, keine Auflagen, die ich erfüllen muss, kein Thema, das ich nicht publizieren dürfte/könnte/sollte, kein Tabu.
Die Freiheit, aber auch Eigenständigkeit, die ich hier habe, schätze ich sehr.
Kati: Was macht dir am meisten Spaß am Job als Beauty Bloggerin und magst eher weniger daran?
Swantje: Kurz und ehrlich: kreativ sein und mir meine Gedanken, egal zu welchem Thema, frei von der Stelle schreiben zu können, ist der tollste Part.

Weniger Spaß machen natürlich Dinge wie Buchhaltung, Emails und alles organisatorische drumrum.

Quelle: Instagram/Swantje Bernsmann

Kati: Welche Tipps würdest du allen Leserinnen mit auf dem Weg geben, die auch Beauty-Bloggerinnen und Redakteurinnen werden wollen? 

Swantje: Im Grunde braucht es genau die Dinge, um zu beginnen und um Bestand zu haben: eine gute Portion Selbstbewusstsein, damit man sich nicht unterkriegen lässt und an sich selbst glaubt. Ein ausgearbeitetes Konzept, das sich mit allen inhaltlichen, optischen und organisatorischen Fragen befasst, also am besten ein ausgearbeiteter Businessplan und dann vor allem ganz viel Disziplin und Eigenmotivation.
Gerade das Konzept ist in meinen Augen sehr entscheidend. So lästig es auch sein mag einen Businessplan für sich selbst zu schrieben: es ist unglaublich wichtig, um eine Vision zu erschaffen, sich mit Zahlen und Zielen auseinander zusetzen und um einfach ein Gefühl für das eigene Vorhaben zu bekommen.
Kati: Was ein toller Tipp! Vielen Dank dafür. Woher nimmst du deine Ideen für neue Artikel und mit welchen Tricks schreibst du die besten, kreativsten Artikel?
Swantje: Ideen für neue Artikel entstehen entweder durch Trends oder Kleinigkeiten, die ich auf Instagram der Facebook sehe, Aufträge von Kunden, aus dem Bauchgefühl oder schlichtweg eigenem Interesse. Die schönsten Artikel entstehen, wenn ich den Kopf frei habe, sprich alles erledigt ist, mein Schreibtisch blitzeblank ist und das Laptop aufgeklappt vor mir steht. Vom scratch weg loszulegen und in aller Freiheit ein Thema zu schreiben, für das ich mich ehrlich interessiere, bringt die schönsten Artikel zum Leben.

 

Kati: Was würdest du deiner jüngeren Swantje mit auf dem Weg geben, wenn sie noch ganz am Anfang ihres Blogazines stehen würde?
Swantje:
Schau nicht nach links oder rechts, sondern nur gerade aus!

 

Kati: Was sind deine Lieblingsbücher und warum? Gerne auch Bücher, die dir in deiner Karriere weitergeholfen haben.
‚Eine Billion Dollar‘ von Andreas Eschbach. Ich will den Inhalt nicht spoilern, aber die Quintessenz dieses Buches ist überragend, lehrreich und hat mich für immer geprägt.

 

 

‚Hautnah‘ von Yael Adler. Ich habe selten ein Buch gelesen, das komplexe Inhalte so gut erklärt. Gerade für mich als Beautybloggerin liefert das buch wertvolles Wissen, aber auch für den Laien steckt da wahnsinnig viel spannende Information drin.

 

Kati: Wie toll, ich kenne beide noch nicht und werde sie definitiv lesen! Welche Person bewunderst du in der Beautybranche am meisten und warum?

Swantje: Das wäre mit Abstand Emily Weiss, Gründerin von Into the Gloss & Glossier. Was sie geschaffen hat, ist unglaublich. Sie hat verstanden wie sich die Beautybranche in den vergangenen Jahren verändert hat und hat hierauf basierend eine weltweit akzeptierte Beautybrand kreiert. Sie hat verstanden: Beautyfirmen erzählen uns eigentlich schon immer, wie bräuchten ihre Produkte, um schön zu sein. Dabei sollte es heißen: Ihr seid schön, aber mit unseren Produkte könnt ihr dieses oder jenes Feature noch unterstreichen. Diese Philosophie steckt in der DNA von Glossier und wird weltweit angenommen. Das muss ihr erstmal jemand nachmachen.

Quelle: Instagram/Swantje Bernsmann

Kati: Als Redakteurin kennst du dich gut mit Beautyprodukten aus. Was ist dein Go-To-Produkt, das du am allerliebsten verwendest?

Swantje: Die ‚Eight Hour Cream‘ von Elizabeth Arden. Sie ist Eyegloss, Lipbalm und Entzündungshemmer in einem und von ihr habe ich immer ein Exemplar in meiner Tasche.
Kati: Toller Tipp! Ein echtes Allround-Talent also. Wie gestaltest du deinen Tag, um so produktiv wie möglich zu sein?
Swantje: Mein bisheriger Alltag hat mich ziemlich erschöpft. Nachdem ich die letzten beiden Jahre nämlich damit verbracht habe, mich in meine Arbeitstage einfach so reinfallen zu lassen und die Baustellen zuerst zu bearbeiten, die am nötigsten sind, habe ich das vor Kurzem umgestellt. Vormittags hat der Artikel für den Folgetag Priorität. Bevor der nicht fertig ist, darf ich nichts anderes machen – das ist mein eigenes Mantra. Nach der Mittagspause beantworte ich dann Emails, schreibe Konzepte, suche nach Inspo oder mache Fotos. Diese Aufteilung hilft mir sehr nicht den Überblick zu verlieren, wobei das am Ende natürlich nicht immer klappt. Ich bin ja auch relativ viel unterwegs, da ist dieser Plan natürlich hinfällig. Dann wird on the go agiert und eben das zuerst bearbeitet, was am wichtigsten ist.

Quelle: Instagram/Swantje Bernsmann

Kati: Was ist der beste Rat den du a) im Bezug auf dein Leben und b) in Bezug auf deine Karriere je bekommen hast?

Swantje:  A) „Enjoy every little sandwich!“ Ein Rat meines Mannes, der das gleichnamige Buch dazu gelesen hatte. Dahinter steckt Der Gedanke, dass wir oft dazu tendieren, das Wesentliche zu übersehen, anderen hinterher zu eifern und immer nur mehr zu wollen. Dabei sind die kleinen Dinge am Ende das, was zählt und die uns glücklich machen und nicht irgendwelchen teuren Designertaschen, fancy Reisen oder Statussymbole. Etwas zu essen zu haben, gesund zu sein und eigene vier Wände – was will man denn bitte mehr?!

B) „Der Teufel ist ein Eichhörnchen!“ Dieser Satz stammt von meiner lieben Schwiegermama und hat mich eigentlich die letzten 10 Jahre begleitet. Damit ist folgendes gemeint: Austricksen, mogeln, unehrlich sein – das alles kommt immer irgendwann ans Licht und fällt negativ auf einen zurück und lohnt sich also überhaupt nicht. Lieber mit Herz bei der Sache sein und ehrlich kommunizieren – das wird dich immer weiter bringen als alles andere!

 

Kati: Liebe Swantje! Vielen lieben Dank für deine Zeit und deine tollen Antworten. Ich bin sicher, dass wir alle ganz viel aus diesem Interview mit dir mitnehmen können. 

 

Du willst Swantje noch besser kennenlernen? Hier findest du sie!
Website

www.theoriginalcopy.de

 

Instagram

@theoriginalcopy.de

 

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