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Ich war vor Ort: So habe ich den Terroranschlag in Barcelona erlebt

Wie du wohl schon längst mitbekommen hast, gab es am Donnerstagabend, den 17.08.2017 einen Terroranschlag in Barcelona. Ein Mann ist mit einem Van vom Plaza Catalunya die La Rambla, eine große Einkaufsstraße im Zickzack hinunter gefahren und hat dabei 13 Menschen getötet hat. Das geschah um ca. 17:30 Uhr.

 

Unser Plan für den Tag

Am gleichen Tag gegen 15 Uhr sind meine Freundin und ich mit dem Bus über die La Rambla zum Strand gefahren. Dabei haben wir Sephora und Topshop entdeckt, zwei Shops, die wir auf dem Rückweg besuchen wollten. Darauf hatten wir uns schon total gefreut. Aber zunächst wollten wir am Strand entspannen.

Als wir uns dann gegen 17 Uhr auf dem Rückweg gemacht haben, war unser Ziel der Plaza Catalunya. Dort befanden sich nämlich die beiden Geschäfte. Wir haben den richtigen Bus nicht mehr bekommen und sind in einen Bus gestiegen, der ungefähr in die Richtung gefahren ist.

Als wir im Bus saßen, ist eine Polizeikolonne an uns vorbeigefahren, sowie ein Rettungswagen. Doch zu diesen Zeitpunkt haben wir uns nicht viel dabei gedacht. Ich habe mich allerdings gefragt, was so schlimm sein kann, dass so viele Polizeiautos benötigt werden. Als der Busfahrer uns Bescheid gesagt hat, dass wir hier aussteigen müssen, um zum Plaza Catalunya zu kommen, haben wir uns auf dem Weg gemacht.

 

Die Warnung

Wir kannten den Weg nicht und ich habe ein Pärchen gefragt, als meine Freundin einen Anruf von ihrer Mutter bekam. Gleichzeitig hat mir die junge Frau erklärt, auf keinen Fall weiter in diese Richtung zu gehen. Es sei wegen dem Vorfall alles abgesperrt und wir sollten direkt zu unserem Hotel zurückgehen. Es sei der sicherste Ort, weil der Täter noch frei mit einer Waffe herumlief.

Zu diesem Zeitpunkt kannten wir das Ausmaß der Tat noch nicht, haben aber Angst bekommen und sind in ein Hotel geflüchtet. Dort war ein Fernseher aufgestellt, der die ganze Zeit vom Anschlag berichtet und die aktuellen Todeszahlen durchgegeben hat. Die Bilder liefen in Dauerschleife. Die Medien berichteten, dass kein Taxi, keine Bahn und kein Bus mehr fahren würde und wir haben überlegt, wie wir am sichersten zu unserem Hotel kommen konnten.

 

Der Weg zum Hotel

Uns war eiskalt, weil unsere Sachen noch nass waren und das Hotel super klimatisiert war. Doch nach zwei Stunden Wartezeit wollten wir endlich zu unserem Hotel. Deswegen haben wir uns eine weiträumige Route um den Plaza Catalunya herausgesucht.

 

Quelle: Google Maps Hotel Zenit Borrel: Unser Hotel. Kleines Kreuz und Markierung: La Rambla. Gelbes Kreuz: Hotel in dem wir untergekommen sind

 

Wie man auf der Karte sieht, führte der direkte Weg ganz nah am Plaza Catalunya vorbei. Aus diesen Grund sind wir einen riesigen Umweg durch den abgebildeten Park gelaufen. Noch in Badesachen, unterkühlt und mit Hunger haben wir uns auf dem Weg gemacht. Mit einem mulmigen Gefühl haben wir das erste Hotel verlassen und waren überrascht, wie normal die Stadt wirkte.

Wir hatten das Gefühl, dass alles normal war. Viele Menschen waren draußen, Busse und Taxen ganz normal gefahren. Nur die U-Bahn war gesperrt. Man hatte den Eindruck, dass viele Menschen noch nichts von dem Anschlag gehört haben. Trotzdem flog die ganze Zeit ein Hubschrauber über die Stadt und fast ununterbrochen waren Sirenen der Polizei und von Krankenwagen zu hören.

 

Unsere Ankunft im Hotel

Nach einer weiteren Stunde Fuß- und Busweg an der Sagrada Familia (Kirche) vorbei, dessen Platz mit Polizisten besiedelt war, kamen wir endlich in unserem Hotel an. Dort lag auch mein Handy und ich konnte endlich allen sagen, dass wir in Sicherheit sind. Bis dahin waren wir einfach nur glücklich in Sicherheit zu sein, konnten das Ausmaß des Ereignisses aber noch nicht richtig begreifen.

Als ich meine Nachrichten abrief, habe ich gesehen, wie weit die Nachricht sich verbreitet hat und wie viel Sorgen sich meine Freunde und Familie gemacht haben. Wir schalteten den Fernseher ein und sahen auf jedem Sender die Bilder von Anschlag. Das war der Punkt, an dem wir langsam begriffen, welcher schrecklichen Situation wir entkommen waren.

Tausend Gedanken gingen uns durch den Kopf. Meine Angst stieg weiter, doch es war Zeit um endlich schlafen zu gehen. Am nächsten Tag, den Tag unseren Rückfluges, erfuhren wir von dem zweiten Anschlag und der Schießerei. Wir hatten überhaupt keine Lust, irgendetwas zu unternehmen. Schon gar nicht im Stadtkern!

 

Der nächste Tag

Wir sind also in die eine Shoppingmall gefahren. Die Arena lag schon auf dem Weg zum Flughafen und wir haben unsere Koffer mitgenommen. Irgendwie mussten wir den Tag herumkriegen, weil unser Flug erst um 20:15 Uhr losging. Zuerst war unsere Laune im Keller, doch die kühle Mall und die Geschäfte taten gut und brachten uns auf andere Gedanken. Ein paar Stunden später sind wir endlich in Köln/Bonn gelandet und mein Freund hat uns abgeholt. Was ein schönes Gefühl endlich wieder zuhause zu sein!

 

Was ich daraus gelernt habe

Zunächst war es das Beste, dass wir uns nicht verrückt gemacht haben. Wir haben vernünftig überlegt, was der beste und sicherste Weg für uns war. Außerdem weiß ich jetzt, dass die Medien ziemlich viel dramatisieren. Natürlich war der Anschlag schlimm, doch die Bilder ließen vermuten, dass die ganze Stadt in Aufruhe war. Dem war überhaupt nicht so! Alles lief ziemlich ruhig und gesittet ab und die Menschen waren die ganze Zeit über sehr hilfsbereit und freundlich in Barcelona.

Zu guter Letzt habe ich eine Sache besonders gelernt:

Man sollte jeden Tag so dankbar dafür sein, dass man Leben darf!

Es kann so schnell vorbei sein. Man muss nur zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Genieße jeden Tag und sei zufrieden, mit dem was du hast. Sei nicht nur dankbar für dein eigenes Leben, auch für das Leben deiner Liebsten. Auch ihres ist nicht endlos und kann jederzeit vorbei sein.

 

Women empower Women, 

Kati