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Unternehmerin und Beauty-Expertin Miriam Jacks: „Der Weg nach oben dauert lange“

(Copyright: Sophia Lukasch)

 

Katharina: Liebe Miriam, erzähle uns doch kurz, wer du bist und was du machst.

Miriam: „Kurz“ ist bei mir immer etwas schwierig. Beziehungsweise muss ich mich gerade selber darin schulen einen kurzen Weg zu finden, zu beschreiben, was ich alles mache. Denn ich bin seit über 12 Jahren in der Beauty Branche verwurzelt, arbeite über viele Jahre klassisch als Hair & Make-up Artist, merkte dann aber schnell, dass das nicht alles für mich sein kann.

Ich eröffnete mit 25 Jahren meinen ersten Beauty Concept Store „JACKS beauty department“ mit zahlreichen internationalen Nichen Marken. 2011 kam dann JACKS beauty line, meine eigene Make-up Brush Collection dazu, sowie ein Vertrag als national Make-up Artist von L´Oréal Paris. Naja, dann kamen noch einige weitere Läden dazu, eine Make-up Schule (MUD-Studio.de) und viele weitere Projekte.

Als ich dann 2016 Mama wurde, merkte ich, dass ich gar nicht so viel brauche, um glücklich zu sein und gab kurzfristig alles auf – außer L´Oréal und JACKS beauty line, meine Herzensprojekte, die ich aktuell ausbaue. Also du merkst, kurz zu beschreiben wer ich bin, fällt mir nicht leicht. Ich glaube, das ist gerade mal ein Bruchteil von dem, was ich wirklich alles gemacht habe, aber du hast ja auch noch ein paar weitere Fragen für mich. (zwinkert)

 

 

Copyright: Sophia Lukasch

 

 

Katharina: Die habe ich! Was hat dich damals und auch heute an der Welt des Beauty und Make-ups so begeistert?

Miriam: Ich bin ein unfassbar visueller Mensch, ich liebe einfach alles, was schön aussieht. Ich liebe es eine Haut schön aussehen zu lassen oder das Zusammenspiel von Farben auf den Lippen und Wangen. Die Welt der Beauty hat so viel zu bieten, und ich kann mich in so viele Bereiche entwickeln.

 

An der Beauty-Branche fasziniert mich, dass man mit einer doch sehr simplen Ausbildung, durch Kreativität und Gespür für Trends so viel erreichen kann.

 

Was aber noch eine Sache ist, die mich an Make-up fasziniert, ist das gute Gefühl, was man in einem Menschen damit auslösen kann. Ich erinnere mich gut, wie glücklich ich immer war, wenn ich eine weitere Kundin in meinem Laden zum Strahlen bringen konnte.

 

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Make-up ist für viele Frauen viel mehr als nur ein Produkt, man wird dadurch selbstsicherer, kann seinen Typ komplett verändern und mit Farben experimentieren, die man bei nicht Gefallen auch einfach wieder abschminken kann.

 

Katharina: Neben deinem Blog „JACKS beauty department“ hast du eine eigene Pinsellinie, die „JACKS beauty line“ herausgebracht. Wie kam es dazu?

Miriam: Der Blog ist eigentlich nur dadurch entstanden, dass ich die Läden geschlossen hatte und die Marke nicht unter gehen lassen wollte. Außerdem hatten sehr viele Kunden Fragen, „wieso, weshalb, warum“, „Und was kommt jetzt“? Viele haben sogar gedacht, dass ich krank wäre, weil der Laden doch eigentlich so gut lief.

Also habe ich sehr offene und ehrliche Artikel geschrieben und zum anderen meine Beauty Tipps, die ich sonst gerne im Laden gegeben habe, digitalisiert und sie zugänglicher gemacht für mehr Menschen, auch außerhalb von Berlin.

Zum anderen ist es für mich die perfekte Marketing Plattform für meine eigenen Produkte. Die Pinsel habe ich über Jahre nicht wirklich beachtet, aber auch, weil ich niemals gedacht hätte, dass ich daraus eine richtige Einnahmequelle machen kann.

Die Pinsel waren von Tag eins an mein Herzensprojekt, da ich die normalen, schwarzen Pinsel, die es sonst nur gab so unfassbar langweilig fand und sie am Set ständig abhanden kamen. Daher habe ich irgendwann angefangen meine eigenen Unikate herzustellen, die dann so gut ankamen, dass wir mittlerweile in über 100 Stores weltweit verkaufen.

 

 

(Copyright: Sophia Lukasch) Jacks Beauty Line Pinsel.

 

 

Katharina: Woher kommt dein unternehmerischer Geist?

Miriam: Ich glaube der wurde mir in die Wiege gelegt. Anders kann ich es mir auch nicht erklären.

 

Katharina: Neben deiner eigenen Linie arbeitest du bei QVC und L’Oreal als Beauty Expert und National Make-up Artist. Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit in großen Konzernen im Gegensatz zur Arbeit an der eigenen Beauty-Linie und am Blog?

Miriam: Es ist für mich eine unfassbar tolle Erfahrung und ein super learning. Bei ganz vielen Dingen denke ich mir aber für mich, „Oh Gott, ich will niemals ein Konzern sein“. Ich liebe es jeden Tag Neues zu tun, meinen Businessplan hin und wieder in eine andere Richtung zu lenken und selber bzw. alleine in null Komma nichts Entscheidungen zu treffen. Trotzdem ist natürlich die Macht, die solche Konzerne haben, schon beeindruckend.

 

Katharina: Du bildest außerdem junge Makeup-Artists in Berlin an der Make-up School aus. Wie wichtig ist dir das Weitertragen deines Wissens und warum?

Miriam: Nicht mehr, ich habe vor 1,5 Jahren die Make-up Schule MUD Studio als Geschäftsführerin verlassen, aber sie existiert noch und wird von dem Europa Team von Make-up Designory weitergeführt. Nach wie vor denke ich, dass es die beste Schule im Bereich Make-up ist. Außerdem liebe ich die Make-up Designory Produkte.

 

 

Copyright: Sophia Lukasch

 

 

 

Katharina: Welche Tipps würdest du Frauen geben, die auch in der Beauty Branche Fuß fassen und sich als Makeup-Artist einen Namen machen wollen?

Miriam: Die Zeiten haben sich total geändert. Der Markt ist mittlerweile komplett überlaufen und nur wenn man wirklich zu 100% sicher ist, dass der Job was für einen ist, sollte man die Ausbildung machen. Wichtig ist auch zu entscheiden, ob es in Richtung Friseur und Hairstyling gehen soll, dann ist eine Friseurausbildung ein Muss.

 

Die Make-up Schulungen gehen alle nicht wirklich lang, aber was wirklich lang dauert, ist der Weg nach oben!

 

Da muss man eine ordentliche Portion Biss mitbringen und nicht denken, dass nach einer Woche Hollywood anruft. Ich habe zu viele Mädels erlebt, die viel Geld in ihre Ausbildung gesteckt haben, um dann nur hinterher feststellen zu müssen, dass sie es sich viel leichter vorgestellt haben. Die Beauty Welt ist nicht immer nur schön, man muss viel dafür tun und am Anfang lange Klinken putzen.

 

Katharina: Du bist eine vielbeschäftigte Frau in der Beauty- und Makeup-Branche und hast eine Familie. Wie kriegst du alles unter einen Hut?

Miriam: Ehrlich gesagt, weiß ich das manchmal auch nicht richtig. Ich habe letztes Jahr ein Business Coaching gemacht, um mich als Geschäftsfrau selber besser zu verstehen. „Warum muss ich mich immer mit Arbeit vollladen, wäre nicht weniger auch ok?“

Ich dachte ich wäre total chaotisch und unstrukturiert und müsste mich jetzt darin üben mehr eingleisig zu fahren. Nach einigen Wochen stellte ich für mich fest, dass ich den Stress brauche, um gut zu sein, in dem was ich tue und ich kann auch die definitiv bessere Mutter sein. Nicht weil ich sehr viel für meinen Sohn da bin, sondern weil ich die Zeit, die ich mit ihm habe, ausgeglichen bin und happy mit dem was ich schaffe.

Natürlich plagen mich manchmal die Gewissensbisse, dass ich denke, oh je hoffentlich wird mir Noah nicht eines Tages vorwerfen, dass ich viel zu wenig zuhause war. Aber dann erinnere ich mich an meine Kindheit und die sah genauso aus. Meine Eltern waren auch immer arbeiten, aber dafür konnten wir uns tolle Urlaube erlauben und ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Aus mir ist schließlich auch was geworden und ich erinnere mich auch nicht daran, dass ich es jemals schlimm gefunden hätte.

 

Katharina: Welche Bücher/Podcasts/Blogs haben dich beruflich oder persönlich weitergebracht?

Miriam: Mmhh beruflich weiter gebracht, hat mich glaube ich nichts davon, aber ich liebe es neuerdings Podcasts zu hören von inspirierenden Menschen wie bei Hotel Matze. Kürzlich ist ein Buch erschienen, was ich damals gerne gehabt hätte. „Endlich machen – Der Weg in die Selbständigkeit“ von Katharina Katz im Knesebeck Verlag.

 

 

 

Katharina: Hast du ein Lieblingszitat? 

Miriam: Kein Zitat, aber mein Kredo lautet:

 

Glaube an deine Träume und arbeite hart für sie, dann kommst du sicher an dein Ziel!

 

 

Katharina: Was würdest du einer jüngeren Miriam mit auf dem Weg geben?

Miriam: Nimm die Sachen weniger ernst und sei nicht so emotional!

 

Katharina: Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Miriam: Einfach weitermachen und jeden Tag genießen. Ich wünsche mir, dass ich noch gelassener mit Dingen umgehen kann und natürlich würde ich mich auch freuen, wenn ich es schaffe, irgendwann mal einen Gang zurückzuschalten und einfach mal zu genießen. Aber ich glaube, da muss ich noch 20 Jahre plus warten. (zwinkert) Dafür liebe ich einfach zu sehr, was ich mache!

Katharina: Ich danke dir für das schöne Interview, liebe Miriam.

 

 

Copyright: Sophia Lukasch

 

 

Du möchtest Miriam Jacks und ihre Projekte genauer kennenlernen? Hier findest du sie:
Website

www.miriamjacks.com

www.jacks-beautydepartment.com

 

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