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Andrea, Denise und Verena von Feminine Food: „Lass dich auf die spannende Reise zu deiner Weiblichkeit ein“

(Copyright: Lukas Lorenz)

Katharina: Liebe Andrea, Denise und Verena. Ihr drei seid die Gründerinnen des Blogs Feminine Food und die Autorinnen des Buches „Eat like a woman„. Woher kommt euer großes Interesse an den weiblichen Zyklus?

Andrea: Wir haben uns alle drei vor etlichen Jahren auf unseren Weg der Weiblichkeit gemacht. Die Auslöser waren jedoch keine einfachen. PCOS (Anmerk. d. Red.: Polyzystische Ovarien, eine Stoffwechselstörungen geschlechtsreifer Frauen), die Diagnosen Unfruchtbarkeit und Borderline Tumor stellten unser Frausein in Frage und gaben uns die Chance tiefer in unser Leben einzutauchen.

 

 

Copyright: Lukas Lorenz

 

 

Katharina: Wie kam es dazu, dass ihr zusammengefunden und den Blog bzw. das Buch ins Leben gerufen habt?

Andrea: Unsere Pfade begegneten sich vor drei Jahren über Yoga. Wir spürten sehr bald, dass uns etwas sehr magisches miteinander verbindet. In vielen offenen Gesprächen lernten wir uns immer näher kennen und entdeckten unsere Gemeinsamkeiten: das Frausein als gesundheitliche Herausforderung sowie die genussvolle Leidenschaft zum Kochen und Backen.

Uns wurde schnell klar, dass wir unsere Geschichten weitertragen wollten und unsere Erkenntnisse über unsere Heilungswege mit vielen Frauen teilen wollten, denn wir waren uns einig:

 

Viele Frauen leiden unter ihrem Zyklus, sehen ihn als Last und das Thema Menstruation ist ein Tabu.

 

Zeitgleich zum Buch entstand unser Blog, da all unsere Ideen und unser Wissen einfach nicht in ein einziges Buch passten. Jedoch ist uns die regelmäßige Begleitung der Frauen wichtig und somit entstand der Blog.

 

Katharina: Was bedeutet das Essen oder die Nahrung für jeden von euch?

Andrea: Essen bedeutet Genuss und Sinnlichkeit. Wir können durch Essen alle unsere Sinne nutzen, um meditativ zu kochen und zu essen, um im Moment anzukommen und präsent zu sein. Nahrung kann Freude, Wohlbefinden und Heilung bringen. Sie ist so ein kraftvolles Werkzeug, welches zugleich schmackhaft ist und Spaß macht.

 

 

„Eat like a woman“ von Andrea Haselmayr, Verena Haselmayr und Denise Rosenberger, rund 30 Euro (Amazon Partnernet)

 

Katharina: Welche Rolle spielt das Essen, wenn es um den weiblichen Zyklus geht?

Andrea:

 

„Let food be the medicine“

 

Lebensmittel haben einen enormen Einfluss auf unseren Körper und unser Wohlbefinden. Jedes Lebensmittel hat andere Zusammenstellung an verschiedenen Inhaltsstoffen wie Eiweiße, Kohlehydrate, Fette, Enzyme, Phytohormone, Spurenelemente usw. Richten wir unseren Blick auf die beiden Phasen unseres Zyklus, so sehen wir, dass wir zu jeder Zeit unterschiedliche Nährstoffe brauchen, damit unser Körper und unsere Hormonproduktion reibungslos funktionieren können. Darüber hinaus können Heilpflanzen wie Frauenmantelkraut, Schafgarbenkraut und Beifuss den weiblichen Zyklus positiv beeinflussen.

 

 

Copyright: Lukas Lorzenz

 

 

Katharina: Welche Lebensmittel sind zu welcher Tages/Zykluszeit besonders zu empfehlen?

Andrea: In der Zeit des Aufblühens, also nach der Menstruation bis zum Eisprung, braucht unser Körper Eiweiß, Vitamin A, C und E, Folsäure und Phytoöstrogene. Empfehlenswert sind deshalb Getreide wie Amarant, Dinkel, Hafer und Quinoa, als auch grünes Blattgemüse, Algen, Tomaten, Pilze, Mangos, Orangen und Erdbeeren, Erbsen, Miso, Hanfsamen, Leinsamen und Kürbiskerne. Vanille und Rose wirken aphrodisierend und harmonisierend.

Die Phase des Loslassens umfasst die Zeit nach dem Eisprung bis zum letzten Tag der Menstruation. Jetzt braucht der weibliche Körper viel Eisen, Magnesium, Omega-3-Fette, langkettige Kohlehydrate und progesteronähnliche Phytohormone. Die finden sich z.B. in Fenchel, bitteren Blattsalaten, Kartoffeln, Oliven, Schwarzwurzeln, Süßkartoffeln, Ananas, Avocados, Cranberrys, Kokosnüssen, Papayas, Hirse, Chia-Samen, Haselnüssen, Sesam, Sonnenblumenkernen. Gewürze wie Zimt, Kurkuma, Fenchelsamen und Chili helfen dem Körper, Altes auszuleiten, wirken entzündungshemmend und lindern Bauch- und Brustbeschwerden.

 

Katharina: Sehr spannend! Was kann man erwarten, wenn man das Buch bestellt?

AndreaEin Buch voller Inspiration, das dich näher zu dir selbst führt, wenn du es zulässt. Es erwarten dich genussvolle Rezepte. Jedes einzelne Gericht wurde liebevoll und wunderschön abgelichtet und soll dich zum Nachkochen anregen. Außerdem findest du unsere Geschichten, Tipps und Wissenswertes über den Zyklus, wertvolle Me-Momente und heilsame Yogaübungen. Außerdem findet frau eine praktische Übersicht über diverse Lebensmittel. Alles natürlich unterteilt in die zwei Zyklusphasen!

 

 

 

Copyright: Lukas Lorenz | Mohnbuchteln mit Vanillesauce und Hollunderbeeren für die Phase des Aufblühens.

 

 

Katharina: Welchen Tipp würdet ihr Frauen geben, die mehr zu ihrer Weiblichkeit finden wollen?

Andrea: Trau dich, deinen Körper und deine Gefühle zu spüren. Lass dich auf diese wunderbare Reise zu deiner Weiblichkeit ein! Es ist eine spannende Reise. Einmal beschritten lockt es dich immer tiefer in die bunte Welt deines Frauseins. Ein guter Beginn ist das Führen eines Zyklustagebuchs, in dem du deine Gefühle, körperliche Veränderungen und Menstruation und evt. Eisprung festhältst.

 

Katharina: Was macht ihr, wenn ihr euch wohler in eurer Rolle als Frau fühlen wollt?

AndreaWir tun etwas für unsere Weiblichkeit. Und das sind ganz unterschiedliche und doch auch ganz ähnliche Dinge. Ich backe genüssliche Gaumenfreuden, macht Seelenmalerei oder begibt sich auf die Yogamatte. Verena nimmt ein Fußbad, tankt durch einen Me-Moment ihre Sinne auf und schreibt ihre Gefühlswelt nieder. Denise macht sich eine Gesichtsmaske, geht hinaus in den Wald oder zum Wasser oder lässt ihren Atem durch eine Yogasequenz fließen.

 

Katharina: Welchen Einfluss haben Hormone auf unser Wohlbefinden? Kann man sie mit Ernährung ins Gleichgewicht bringen?

Andrea: Hormone sind Botenstoffe, welchen unseren gesamten Organismus beeinflussen können – und deshalb haben sie natürlich Auswirkungen auf unsere Befindlichkeit. Schmetterlinge im Bauch vom Verliebtsein, vor Freude zu weinen, weiche Knie vor Angst zu haben, Bauchkribbeln vor Aufregung – jede Emotion hat Auswirkungen auf unseren Körper. Hormone übermitteln Informationen ans Gehirn, regulieren den Stoffwechsel, mobilisieren die Abwehrkräfte, regeln die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen, sie lassen uns schlafen und aufwachen – und weinen oder lachen.

Adrenalin (Stress), Dopamin (Lust), Serotonin (Gute Laune), Testosteron (Männer), Östrogen (Frauen), Endorphine (Glück), Oxytocin (Kuscheln) … die Liste der Hormone ist lang
… häufig geraten die Hormone in der Achterbahn des weiblichen Zyklus durch viele Faktoren aus dem Gleichgewicht und man fühlt sich zum Beispiel in der Zeit vor der Menstruation so richtig schlapp, wird aggressiv und zickig und man will einfach nur seine Ruhe haben – Stress in der Arbeit, zu wenig Schlaf, zu viel Zucker, zu wenige Bewegung usw. können dieses Befinden verstärken. Mit einem bewussten Umgang mit seinem Körper, seinem Geist, kann ich dieses Gleichgewicht wiederherstellen. Höre in der Zeit vor der Menstruation auf die Signale – schalte einen Gang runter, geh raus in die Natur, lasse Gedanken kommen und gehen, gönne dir eine Badewanne oder koche dir etwas Feines.

Vor allem Lebensmittel haben das Potential dich dabei zu unterstützten. Bananen wirken stimmungsaufhellend, roher Kakao ist eine Wunderwaffe bei Krämpfen, Lavendel beruhigt den Geist, Ingwer lindert Kopfschmerzen und Übelkeit. Du wirst erstaunt sein, wie wohl man sich auch vor oder während der Menstruation fühlen kann.

 

 

Copyright: Lukas Lorenz | Lauwarmer Dinkelreissalat mit gedünstete Fenchel für die Phase des Loslassens.

 

 

Katharina: Habt ihr ein Lieblingszitat oder einen Leitsatz? Wenn ja, welchen?

Andrea:

 

Die Welt braucht Frauen, die mutig sind, sich so zu zeigen, wie sie sind: mit all ihren Nuancen, Ecken und Kanten, Rundungen und Gefühlen.

– Verena Haselmayr

 

 

Katharina: Was bedeutet für euch Weiblichkeit?

Andrea: Weiblichkeit bedeutet für uns weich sein, annehmen, nähren, empfangen, loslassen, erschaffen. Frauen haben ein enormes kreatives Potential, das gelebt werden möchte. Frauen sollen sich mit allen Rundungen spüren dürfen. Frauen dürfen auch einfach einmal „nur“ sein.

 

Katharina: Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Andrea: Unser Wunsch für die Zukunft ist es, noch mehr Frauen mit unserem Feuer und unserer Leidenschaft für Feminine Food anzustecken. Wir planen ein Frausein Seminar als auch Kochworkshops, um mit vielen Frauen in Berührung zu kommen, ihre Geschichten zu hören, zusammen zu arbeiten und zu wachsen. Außerdem haben wir bereits damit begonnen, interessante Frauen zu interviewen und ihre Geschichten und ihre Wissensschwerpunke auf unserem Podcast zu veröffentlichen.

 

 

Copyright: Lukas Lorenz

 

 

Ihr wollte Andrea, Denise und Verena von Femine Food noch besser kennenlernen? Hier findet ihr sie:

Website

www.femininefood.at

Instagram

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Facebook

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Buch

Eat like a woman